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Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 01.12.2017

Keine Basis für ein »Weiter so«

Nach Rückzug aus A-Liga plant TuS Erkeln in der Krise den Neustart

von Jürgen Drüke

Erkeln (WB). Das Wort Neuanfang fällt am Tag danach sehr oft. Beim TuS Erkeln geht der Blick nach dem Rückzug der ersten Mannschaft aus der Fußball-A-Liga nach vorne. Der Blick zurück ist zwangsläufig mit Wehmut und großer Enttäuschung verbunden.
Fast zwei Jahrzehnte haben die Grün-Weißen Fußballgeschichte im positiven Sinn geschrieben. 2003 stieg der Fußballverein aus dem kleinen Ort (600 Einwohner) mit Ex-Profi und Trainer Micky Wollitz in die Landesliga auf. Sechs Kreispokalsiege im neuen Jahrtausend, der letzte datiert vom Juni 2011, stehen auf dem Konto des Traditionsvereins. In den vergangenen zwei Jahren stotterte der TuS-Motor. Im Frühjahr 2017 ist die erste Mannschaft aus der Bezirksliga abgestiegen. In der A-Liga gab es vor zwei Wochen im letzten Spiel vor der Winterpause eine 1:10-Niederlage beim SV Kollerbeck. Der absolute Tiefpunkt war erreicht.

»Die Entscheidung ist uns garantiert nicht leicht gefallen. Doch wir mussten Sinne aller Beteiligten die Notbremse ziehen«, sahen Werner Kurtz (67) und seine drei Kollegen im geschäftsführenden Vorstand keine Basis für ein »Weiter so« in der A-Liga. Der TuS Erkeln ist nicht mehr A-Liga-Mitglied und setzt auf seine zweite Garnitur, die in der C-Liga, Gruppe II, eine außerordentlich gute Rolle inne hat und mit drei Punkten Rückstand auf den SV Ottbergen/B. Platz zwei mit berechtigten Aufstiegsambitionen belegt. Fast ausschließlich Erkelner, der Kader umfasst 25 Akteure, spielen in der Truppe von Stefanos Toumpan. »Wir sind eine tolles Team«, weiß der Coach. Thoralf Löhr hat die Zweite 2014 gegründet.

»Unser Ziel war nach dem Bezirksligaabstieg der sofortige Wiederaufstieg. Die Qualität war vorhanden, allerdings war die Spielerdecke mit 14 Akteuren viel zu dünn«, führte Kurtz gestern gegenüber dem WB aus. Zwei Neuzugänge für die Erste seien für die Rückrunde bereits perfekt gewesen. Auf der anderen Seite wären mindestens drei Akteure gegangen. »Wir hatten keine Chance mehr, denn auch die Einstellung habe bei vielen Akteuren gefehlt«, ärgerte sich Kurtz.

»Fast vor jedem Spiel plagten uns Personalsorgen«, blickte Spielertrainer Giovanni Carmisciano auf die Hinrunde zurück. »Grundsätzlich kann ich die Entscheidung des Vorstands verstehen. Trotzdem sind wir alle geschockt. Nach dem Bezirksligaabstieg ist der personelle Aderlass immens gewesen. Vier Jahre spiele ich inzwischen beim TuS. Jetzt steht der Verein irgendwie am Ende und am Anfang zugleich. Das ist auch eine Chance«, betonte Carmisciano. Ob er selbst bleibt, ist offen.

Erdogan Acar, der zehn Jahre erfolgreich für den TuS gespielt hat und hier zudem fast drei Jahre Spielertrainer war, stellte fest: »Das ist bitter. Ich leide mit dem Vorstand sowie all meinen Freunden und Kollegen beim TuS Erkeln. Die Entscheidung war in diesen schlechten Zeiten richtig. Der Verein wird wieder aufstehen.«

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 23.02.2015

Bezirksliga-Derby vor 400 Zuschauern: 7:1 (5:1)-Sieg gegen den TuS Erkeln

Von Jürgen Drüke

Brakel (WB). Nach dem Schlusspfiff lassen sich die Kicker der SpVg.Brakel nur kurz feiern. Dabei haben sie soeben eine Fußball-Gala im Derby abgeliefert und sind mit elnem 7:1-Erfolg über den TuS Erkeln auf den Gipfel der Bezirksliga gestürmt.

Ein Youngster stach dabei mit drei Toren heraus. Torben Vogt traf in der sechsten, in der 31.sowie 34.Minute. Der junge Wilde mit dem ungeheuren Laufpensum und der herausragenden Technik hatte am Vormittag noch in der A-Jugend der SpVg. Brakel gespielt und sich beim 6:2-Erfolg ebenfals in die Torschützenliste eingetragen.

Den 18-jährigen Vogt hatten die Grün-Weißen wohl überhaupt nicht auf der Liste. Der offensive Mittelspieler war überall auf dem Kunstrasenplatz mehr als den berühmten Schritt schneller und narrte die überforderten und an diesem Nachmittag schlapp wirkenden Gäste nach Belieben.

Es war ein Auftritt der Gastgeber, der unterm Strich einem Schnellverfahren gkeichkam. Die Erkelner waren in der 22.Minute noch frohen Mutes gewesen, denn soeben hatte Sefa Sener mit seinem achten Freistoßtor in dieser Saison für den 1:1-Ausgleich gesorgt. Flach an den langen Kerlen in der Brakeler Mauer vorbei, beförderte der Freistoßspezialist den Ball in die Netzmaschen. Doch die Hoffnung war nur von kurzer Dauer. Die Brakeler spielten eine Klasse stärker. Schnell, technisch versiert und mit großer Entschlossenheit - der rot-schwarze Express hatte gegen den grün-weißen Bummelzug nur kurz etwas Gas herausgenommen, um dann wieder nur in eine Richtung zu spielen.

»Gegen die SpVg. Brakel kann man verlieren. Aber nicht in der Art und Weise wie wir uns hier in den ersten 40 Minuten präsentiert haben«, stellte TuS-Trainer Erdogan Acar später fest und machte das Dilemma am zu kleinen Kader und der entsprechend schwachen Trainingsbeteiligung fest.
Die SpVg.Brakel, bei der mit Kai Fähnrich, Tim Lüddecke und Frank Seltrecht die bis dato drei torgefährlichen Angreifer fehlten, war von Beginn an mit großem Willen und Energie ausgestattet und zündete ein Feuerwerk an Ideen, Kombinationen, Chancen und Toren ab. Nach 39 Minuten stand es 5:1. Bis dahin verzeichnete der Chronist für den Gastgeber zudem vier Aluminiumtreffer und einen verschossenen Foulelfmeter. Diesen hatte TuS-Schlussmann Thorsten Diekmann In der 17.Minute gegen Dominik Kling pariert.

Zur Chronologie des Derbys: Nach sechs Minuten traf Christopher Wetzler den Pfosten. 30 Sekunden später war Thorben Vogt nach einem Eckball zur Stelle und erzielte aus einem Gewühl heraus das 1:0. In der 22.Minute mündete der Kunst-Freistoß von Sefer Sener im 1:1. Danach waren es mit der Erkelner Herrlichkeit vorbei: Christopher Wetzler mit Hinterhaltsschuss zum 2:1 (24.), Torben Vogt traf aus kurzer Distanz zum 3:1 (31.) und mit der Spitze zum 4:1 (34.) Daniel Wiechers gelang das 5:1 (39.).

Im zweiten Durchgang trafen Dominik Kling per Kopf zum 6:1 und Robert Richter in der 86.Minute zum 7:1-Endstand. »Hut ab. Das war gut, wir dürfen jetzt nur nicht abheben«, sagte SpVg.Trainer Burkhard Sturm und freute sich über die 1:2-Niederlage des bisherigen Spitzenreiters BV Bad Lippspringe gegen Neuenbeken.

SpVg.Brakel: Siks, Vogt (46.Suermann), Derenthal (77.Fofana), R.Richter, Kling, Wetzler, Wiechers, Kühlert, Gündogan (61.Flachmann), Riechmann, Kleine

TuS Erkeln: Diekmann, A.Ahmed, Kücüker, B.Ahmed, Pietrzyk, Hajdarevc, Sener, Köhler (39.Bobbert), Gökgöz (24.Meme), Carmisciano, Rizzello

Tor für Erkeln: Sefa Sener

Verein

Artikel v. 22.03.2009

Generalversammlung am 21.03.2009

Präsidium führt den Verein

TuS Erkeln hat ab sofort keinen Vorsitzenden mehr

Erkeln (WB/üke). Beim TuS Erkeln führt ab sofort ein Präsidium die Geschicke des Vereins. Dem Gremium gehören vier Männer an, die gleichberechtigt sind.
Während der Jahreshauptversammlung haben sich die Mitglieder für diese neue Führungsform ausgesprochen. Einen Vorsitzenden wird es beim TuS, der im kommenden Jahr seinen 100.Geburtstag feiert, nicht mehr geben.
Damit reagierten die Verantwortlichen auf die besondere Situation in ihrem Verein, Ein Vorsitzender, der letztlich die Hauptverantwortung trägt, konnte in den vergangenen zwei Jahren nicht gefunden werden.

So setzt sich das gleichberechtigte Präsidium zusammen: Dieter Multhaupt ist der Vorstandssprecher. Werner Kurtz ist für den sportlichen Bereich zuständig. Helmut Springer verwaltet die Finanzen. Manfred Kühlewind fungiert als Geschäftsführer.
»Mit der gleichzeitig beschlossenen Änderung der Satzung ist uns ein Befreiungsschlag gelungen«, stellt Ehrenvorsitzender Dieter Multhaupt, der den Verein komissarisch leitete, heraus.

Für alle Vorstandspositionen konnten geeignete Personen gefunden werden, so dass der TuS gestärkt in das Jubiläumsjahr 2010 starten kann. Neu ist, dass die bisherige Ausrichtung auf einen ersten Vorsitzenden aufgegeben wurde. Stattdessen steht ein Präsidium mit vier gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern an der Spitze des TuS Erkeln.
»Wir haben das bisher in Vereinen übliche Führungsprinzip abgeschafft und setzen auf festgelegte Ressortzuständigkeiten. So ist das auch in der Wirtschaft üblich«, sagte Vorstandssprecher Dieter Multhaupt.

In der neuen Struktur führt jedes Mitglied des Präsidiums seinen Geschäftsbereich selbständig. Lediglich Angelegenheiten von wesentlicher Bedeutung sind dem Präsidium zur Beratung und Beschlussfassung vorzulegen. Der Vorstand wird ergänzt durch bis zu acht weitere Vorstandsmitglieder, die dem Präsidium mit-beratender Stimme zur Seite stehen.

»Doch auch das neue System setzt eine ständige Kommunikation all derer voraus, die im Verein Verantwortung tragen und Arbeit übernehmen«, betont Multhaupt. In Erkeln sind sie zuversichtlich, damit die Weichen für die Zukunft gestellt zu haben. »Bekanntlich wird es in den kleineren Vereinen immer schwerer, einen Mann zu finden, der die gesamte Verantwortung übernimmt«, weiß Multhaupt. »Leichter dürfte es für ein Führungsteam werden, alles entsprechend zu regeln.«

Neben den vier Präsidiumsmitgliedern sind Frank Hillie, Alexander Rampe, Karl-Heinz Ortmann, Franz Rehrmann, Renate Montino, Werner Potthast, Karl Josef Hartmann und Johannes Groppe im TuS-Vorstand tätig.


ZUR SACHE

Mut bewiesen

Der TuS Erkeln verteilt die Verantwortung. Vier Männer führen den Verein gleichberechtigt. Kurz vor seinem 100.Geburtstag hat der TuS erstmals ein Präsidium.
Es handelt sich um eine Notlösung, weil sie seit zwei Jahren keinen ersten Vorsitzenden finden konnten. Es spricht für die vier Männer, die sich nun um das Wohlergehen des Traditionsvereins gemeinsam kümmern. Wichtig ist, dass die Chemie stimmt. Warum soll in einem Sportverein nicht gelingen, was in großen Wirtschaftsunternehmen üblich ist? Die vier Männer stehen auf dem Prüfstand. Der eingeschlagene Kurs ist innovativ und deshalb mutig.

Jürgen Drüke
 

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 12.06.2005

4:3-Finalsieg gegen den TSC nach 1:3-Rückstand

von Jürgen Drüke

Vörden (WB). Zwar keine Entschädigung für den verpassten Aufstieg in die Landesliga, aber immerhin ein Trostpflaster. Der TuS Erkeln holte sich auf dem Sportplatz in Vörden den Kreispokal mit einem 4:3-Erfolg gegen den Bezirksligaabsteiger TSC Steinheim und sorgte damit für einen halbwegs versöhnlichen Saisonabschluss.

Der personell arg dezimierte TSC hätte für die große Überraschung sorgen können, führten die Türken doch zur Halbzeit bei Temperaturen um die neun Grad mitten im Juni nicht unverdient mit 3:1-Toren. Doch es war ein Spiegelbild der Rückrunde der Emmerstädter, im zweiten Durchgang schwanden die Kräfte und ein keineswegs überzeugender TuS Erkeln gewann noch. Der Erfolg war sicherlich nicht unverdient.

Irgendwie wurden die etwa 250 Zuschauer den Eindruck über die gesamte Spielzeit nicht los, dass es sich hier um ein Finale zweier Enttäuschter handelte. Hüben wie drüben gab es nun nichts mehr zu verlieren. So war sofort offenes Visier angesagt. Nach herrlichem Spielzug brachte Sebastian Middeke seine Farben nach 180 Sekunden mit 1:0 in Front. 60 Sekunden später wurde auf der gegenüberliegenden Seite gejubelt, denn Ünal Bozkurt hatte nach präziser Flanke von Sükrü Öezcelik für das 1:1 gesorgt. Nach 17 Minuten ging der Außenseiter sogar mit 2:1 in Führung - Bayram Tasci war der gefeierte Torschütze gewesen. Die Erkelner Bemühungen blieben in der Folgezeit beschränkt, bis auf einen erwähnenstwerten Kopfball von Jasmin Muric in Richtung TSC-Tor (30.) und einen Schuss von Mashud Nassery (37.), gab es im ersten Duchgang keine weitere Chance für den Favoriten. Dafür sollten die Steinheimer noch einmal jubeln, als Hamdi Tasci in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen Sololauf zum 3:1 abschloss.

Nach gekonnter Brustablage von Michael Puhl traf Erkelns bester Akteur in diesem Finale, Jasmin Muric, in der 52. Minute zum 2:3. Und nur 120 Sekunden später war die Angelegenheit wieder völlig ausgeglichen, als ein abgefälschter Freistoß von Erdogan Acar das 3:3 bedeutete. So trist wie das Wetter plätscherte nun auch dieses Finale dahin. Doch die Erkelner durften noch einmal jubeln, als Sebastian Middeke in der 80.Minute mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend den 4:3-Endstand markierte. Drei Minuten später sah TSC-Akteur Bayram Tasci die gelb-rote Karte. Kurz vorher hatte Steinheims Esitgin Ercan die große Möglichkeit zum 4:4-Ausgleich vergeben.
Das war es dann aber auch. Nach einem torreichen, aber schwachen Kreispokalfinale jubelten in Vörden die Fußballer des TuS Erkeln und ihre Fans.



TuS Erkeln: Rüther, Muric, Rehrmann (66.Voits), Riemer (14.Möhring), Neumann, Nassery, Middeke, B.Ahmed, Hartmann, (46.Puhl), Sener, Acar

TSC Steinheim: O.Öezcelik, Tun, Yildiz, Ercan (85.Demirtas), Yilmaz, B.Tasci, M.Bozkurt, C.Bozkurt, S.Öezcelik, H.Tasci, Ü.Bozkurt

Torschützen für Erkeln: Sebastian Middeke(2), Jasmin Muric, Erdogan Acar

Schiedsrichter: Paul Meier (FC Nieheim)

Schiedsrichter-Assistenten: Paul Warneke (SV Fürstenau/Bödexen), Sebastian Galler (SSV Würgassen)

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 19.10.2003

Landesliga-Derby: SpVg Brakel - TuS Erkeln 3:0 (1:0)

Von Jürgen Drüke (WB)

900 Zuschauer warteten gespannt auf den Anpfiff des Lokalduells. Zehn Minuten später als vorgesehen, konnte die Partie zwischen der SpVg. Brakel und dem TuS Erkeln dann auch beginnen - der Fanandrang hatte für die Verzögerung gesorgt. Die hohen Erwartungen konnten allerdings danach weder in sportlicher noch in emotioneller Hinsicht erfüllt werden. In einem höchstens mittelklassigen Landesliga-Derby zwischen zwei bis unter die Haarspitzen motivierten Kontrahenten siegte Brakel mit 3:0-Toren. Den Gastgebern reichte eine durchschnittliche Leistung gegen schwache Gäste, die jegliches spielerisches Potential vermissen ließen.

Brakel war - abgesehen von einer stärkeren Phase der Erkelner zwischen der 55. und 80. Minute - Herr im eigenen Haus. Die Nethestädter wirkten abgeklärter. Bei den Nethedörflern wurde offenbar, dass das Potential fehlt. Ein Micky Wollitz, ein Bayram Sener und ein Viktor Neumann allein reichen nicht aus. Der Rest vom TuS beging zu oft Stockfehler, so dass gefährliche Szenen vor dem Tor des jungen SpVg.Schlussmanns Mario Meiwes Seltenheitswert hatten.

Der gegenseitige Respekt war von Beginn an charakteristisch für dieses Spiel. So dauerte es lange bis nennenswerte Szenen verzeichnet werden konnte. Christian Groppe, der starke Brakeler Mittelfeldmann von der rechten Außenbahn, setzte nach zwölf Minuten das erste Zeichen — sein vehementer Hinterhaltsschuss strich um Zentimeter am TuS-Tor vorbei.
Die Rot-Schwarzen waren das aktivere Team. Den Grün-Weißen inklusive ihrem Spielertrainer Micky Wollitz war eine gewisse Nervosität anzumerken. Diese war dann auch der Hauptgrund für die Brakeler 1:0-Führung in der 27.Minute: Nach Ecke von rechts ließ TuS-Schlussmann Thomas Rüther den Ball fallen, den er eigentlich schon sicher in seinen Fängen hatte. Brakels bester Akteur, das war an diesem Nachmittag Youngster Fabian Tewes, setzte nach und beförderte das Spielobjekt in die Maschen. Im Gegenzug hätte der Landesliga-Aufsteiger ausgleichen können: Nach sehenswerter Vorarbeit von Viktor Neumann wurde der Schuss von TuS-Stürmer Sedat Akcay, der ansonsten ein Totalausfall war, abgeblockt. Große Chancen gab es danach bis zum Pausenpfiff hüben wie drüben nicht mehr.

 


Auch im zweiten Durchgang blieb das Derby arm an Torchancen. Brakels Haydar Özdemir scheiterte in der 55. Minute an Erkelns Schlussmann Thomas Rüther. Nach einer Stunde konnte ein strammer Hinterhaltsschuss von TuS-Mittelfeldmann Peter Iwaniuk im letzten Moment von der guten Brakeler Hintermannschaft um einen glänzend disponierten Libero Heinz von Kölln abgeblockt werden. Wenig später wurde Christian Groppe im Gästestrafraum gefoult, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Nach 76 Minuten parierte Mario Meiwes einen Freistoß von Micky Wollitz bravourös. Als Wojtek Zalot dann ein katastrophaler Abwehrfehler unterlief, ging der eingewechselte Daniel Schwager ab der Mittellinie auf und davon. Im Gästestrafraum fiel er im Zweikampf. Ein Pfiff - Elfmeter. Diesen verwandelte Arif Göral zum 2:0. Zwei Minuten später sah Erkelns Ralf Schmitz nach brutalstem Foul an Alexander Schmidt nur die gelbrote Karte. Rot wäre folgerichtig gewesen. Fabian Tewes krönte seine gute Leistung dann noch mit dem 3:0. Brakel konnte seine Vorherrschaft an der Nethe damit behaupten und retten.

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 18.11.2001

Aufsteiger hat sich gefunden und mischt die Bezirksliga auf

Erkeln steuert Richtung Spitze

von Jürgen Drüke

Erkeln (WB). So ist das, wenn dieses Team Bezirksliga-Rekorde aufstellt: sie wollen einfach nicht genießen. Mit 37 Toren in 13 Spielen hat der TuS Erkeln die meisten zählbaren Erfolge in der 17 Mannschaften umfassenden Klasse vorzuweisen. Spitzenreiter TBV Lemgo hat 29 Mal in die Netzmaschen getroffen und liegt damit in Sachen Treffer mit weitem Abstand an zweiter Stelle. »Das bedeutet nichts«, betont Spielertrainer Waldemar Pasternok, um zu ergänzen »Mit 26 Gegentreffern stellen wir schließlich auch die drittschlechteste Defensivabteilung.« Den eigenen Fans wird aber immerhin fast sonntäglich eine wahre Torflut serviert. So wie am Sonntag beim 6:3-Heimerfolg über den VfL Lüerdissen. Oder wie eine Woche vorher beim 3:2-Auswärtssieg in Borgholz. Oder wie wiederum weitere sieben Tage vorher beim glatten 3:0-Erfolg über Landesligaabsteiger TuS Horn-Bad Meinberg. »Da haben wir ausnahmsweise einmal zu Null gespielt«, blickt der ehrgeizige Pasternok nur wohlwollend auf das erste der drei letzten Erfolgserlebnisse zurück und fordert: »Bei uns muss nach Siegen wesentlich öfter die Null stehen.«

Attraktiver Offensivfußball ist für den Polen eine Sache, aber die Absicherung nach hinten eine andere und eine aus seiner Sicht wesentlich wichtigere. »Ich gewinne lieber 1:0 und 2:0 als 6:3«, macht der 34-Jährige aus seinem Herzen keine Mördergrube. Dabei ist der Mann auf dem Spielfeld alles andere als ein »Mauerkünstler« - Pasternok treibt das Spiel seiner Mannschaft an, setzt die Offensivkräfte gekonnt in Szene und hat sich gemeinsam mit Falk Schimmelfeder als Mittelfeldachse bewährt. Neuzugang Erdogan Acar führt mit 15 Treffern die Torjägerliste an. »Erdogan könnte ohne Probleme zwei Klassen höher spielen«, wissen sie in Erkeln, was sie an diesem wertvollen und begnadeten Fußballer haben. Hinter Acar weist Yakup Gülünay acht Treffer auf. Auch diese Ausbeute kann sich sehen lassen.

Von einem Höhenflug möchten sie beim wackeren Fußballverein von der Nethe nach drei Siegen in Folge und dem inzwischen ausgezeichneten sechsten Tabellenplatz jedoch partout nichts wissen: »Das bedeutet überhaupt noch nichts«, sagt der Coach. »Ich hoffe, dass wir nun endlich die Konstanz gefunden haben«, hofft der für die sportlichen Belange verantwortliche Mann, der inzwischen seit über anderthalb Jahren mehr als erfolgreich Regie führt. Der Auftritt am Sonntag gegen Lüerdissen hat ihm nämlich nun ganz und gar nicht gefallen und wieder unsicher gemacht: »Wir haben sehr viele Fehler produziert und letztlich nur gewonnen, weil der Gegner eine noch größere Fehlerquelle hatte.« Es gelte im Training das Abwehrverhalten zu verbessern. Zudem wollen sich die Grün-Weißen in der Winterpause noch weiter verstärken. »Drei potentielle Neuzugänge haben bei uns im Probetraining überzeugt, zwei davon werden demnächst ganz bestimmt zu uns stoßen«, spricht Waldemar Pasternok dabei auch von einem sehr guten Akteur aus der Landesliga Paderborn. Namen indes will er noch nicht nennen.

In den vergangenen Wochen hat er mit Micky Wollitz, der bekanntlich für ein Jahr gesperrt ist, eine rechte Hand gefunden. »Er nimmt mir wesentliche Arbeit ab. Ich kann mich auf mein Spiel konzentrieren, weil Micky von außen alles sieht. Er leitet auch unsere Mannschaftssitzungen«, will der Spielertrainer seinen Copiloten nicht mehr missen. Das Trainer-Duo hat bereits erfolgreich eine personelle Umstellung vorgenommen: Immer wenn Claus Sagel Libero spielt, gibt es drei Punkte. So kann es weiter gehen. Übrigens: Erkeln trennen noch ganze sechs Zähler von Platz eins.

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 04.06.2001

Bezirksliga-Meister SV Höxter gewinnt das Kreispokalendspiel mit 6:0

von Jürgen Drüke

Bredenborn (WB). Als Schiedsrichter Bernd Liene sein »Heimspiel« - ein Bredenborner leitete das Pokalfinale in Bredenborn - pünktlich um 16 Uhr anpfiff, war die Vorfreude bei den 400 Zuschauern inzwischen in Spannung umgewandelt worden. 90 Minuten und als Zugabe vielleicht die Verlängerung oder sogar noch ein Elfmeterschießen. Das war der geheime Anspruch an dieses Finale zwischen dam Bezirksliga-Meister und dem A-Liga-Champion. Denn auch in den Kreispokalspielen hatten beide Teams zuvor ihre Klasse demonstriert. Der SV Höxter und der TuS Erkeln würden sich nichts schenken. Als Liene das Finale am Pfingstmontag um 17.45 Uhr beendete, waren die Erwartungen der Fußball-Fans allerdings nicht erfüllt worden: 6:0 hieß das Endergebnis für Höxter.

SV Höxter: Viehöfer, Hundt, Kociper, A.Wegener (67.Sezer), Koch, Beineke (72.Schrader), Weinfurtner, Schachner, Puhl, Gröne (55.Wehrmann), Pietrzyk

TuS Erkeln: Beyermann, Leifeld (80.Löhr), Cimen, Hartmann, Wollitz, Koch, Steiner (52.Rampe), Machnio, Gülünay (62.Sagel), Pasternok, Minne
 


Einwurf
Referee hebt ab

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Auch diesmal hatte er sie. Das allerdings galt nicht für den Spielverlauf. Der Favorit SV Höxter setzte sich durch. Nichts eigenes. Das war zu erwarten. Wenngleich die Höhe des Sieges schon überraschend war. Doch das eigene Gesetz dieses Spiels war der Schwebezustand des Schiedsrichters. Micky Wollitz verstand die Welt nicht mehr, als ihm der Unparteiische die rote Karte zeigte. Der umstrittene Elfmeterpfiff nach vermeintlichem Handspiel des TuS-Liberos war der Auslöser dafür, dass der Erkelner Leistungsträger die rote Karte mit aller Macht verhindern wollte. Dann sah er trotzdem "Rot". Wollitz ließ danach die Muskeln spielen. Das eigene Gesetz dieses Endspiels sollte folgen: Ein Schiedsrichter hob tatsächlich für Bruchteile von Sekunden ab.

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 01.10.2000

Fünf Tore! Schuster verzückt Kreisstädter

Höxter (üke). Pfeilschnell und torgefährlicher als Gerd Müller in seinen besten Zeiten: Jan Schuster war im Topspiel der A-Liga nicht zu halten — der junge Mann beförderte den Ball sage und schreibe fünfmal (richtig gelesen: der Angreifer markierte fünf Tore) über die Torlinie. Schuster zum 1:0, Schuster zum 2:0, Schuster zum 3:0, Schuster zum 4:0 und Schuster zum 5:1 für den SV Höxter II. Mit Mathias Beineke, Michael Puhl und dem eingewechselten Hendrik Vötter konnten sich drei weitere Talente des SV Höxter II in die Torschützenliste eintragen, so dass am Ende das unglaubliche Ergebnis von 8:1 stand. Spitzenreiter TuS Erkeln wurde demontiert.

Die Akteure des bis dato so souveränen Spitzenreiters von der Nethe waren für die agilen Kreisstädter an diesem zehnten Spieltag, an dem die Karten im Aufstiegskampf neu gemischt wurden, nicht mehr als Kanonenfutter. Bärenstark, wie die Offensivabteilung des Tabellenzweiten die Ex-Verbandsligaspieler Micky Wollitz und Hans-Jörg Koch in regelmäßigen Abständen vorführte und ganz alt aussehen ließ. Hätten die Rot-Weißen ihre Chancen noch konsequenter genutzt, dann wäre ein zweistelliger Sieg die logische Konsequenz der Geschehnisse auf dem Rasenplatz in der Weserkampfbahn gewesen. Höxter tatendurstig und Erkeln tatenlos.

Der Tabellenführer wurde nach allen Regeln der Kunst abgefertig und vorgeführt. Die Verantwortlichen des Vereins trugen es gelassen: »Besser einmal 8:1 verlieren, als achtmal 0:1«, hatte Erkelns emsiger Fußballobmann Werner Kurtz nach diesem denkwürdigen Spiel schnell die Fassung gefunden. »Wir haben die ersten 20 Minuten verschlafen und unmittelbar nach der Halbzeit die Gegentreffer zum 0:3 und 0:4 kassiert. Da war jegliche Gegenwehr dahin. Der Jan Schuster ist ein Super-Stürmer«, machte Kurtz dem besten Protagonisten des zehnten Spieltages in der A-Liga ein ganz dickes Kompliment.

SV Höxters Spielertrainer Dieter Hasenbein zeigte sich nach diesem wahrscheinlich richtungsweisenden Erfolg erstaunlich ruhig und gelassen: »Unsere Chancen habe ich bereits vor dem Anpfiff auf 50:50 beziffert. Wir haben aus unseren ersten beiden Chancen gleich zwei Tore gemacht und danach spielerisch und kämpferisch überzeugt.«

Wenn die Höxteraner diese Form halten, dann sind sie der Aufstiegskandidat Nummer eins. Drei Punkte beiträgt der Abstand auf die an diesem Tag bemitleidenswerten Erkelner nun noch. Der TuS steht wieder unter Zugzwang und ist nun erstmals richtig gefordert: »Ich könnte einiges zu den Ursachen dieser Niederlage sagen, ich mache es aber nicht«, so Falk Schimmelfeder, der an diesem Tag zumindest im kämpferischen Bereich einzig überzeugende Gästespieler. Ein Tor sollte dem TuS aber noch vergönnt sein, als der eingewechselte Sven Minne nach 55 Minuten zum 1:4 einköpfte. Das war es aus Erkelner Sicht. Der Aufstiegskampf ist nach der denkwürdiger Begegnung wieder völlig offen.

SV Höxter: Nigro, Hasenbein, Luchte, Hölscher, Schrader, Beineke (80.Domaß), Dettmar, Pietrzyk, Otte, Schuster (73.Vötter), Puhl

TuS Erkeln: Rüther, Wollitz, Koch, Cimen, Gülünay, Steiner, Hartmann (48.Minne), Pasternok, Machnio, Schimmelfeder, Leifeld (88.Rampe)

Tor für Erkeln: Sven Minne


Einwurf
Wie ein Meister

Auf jedem anderen Sportplatz der A-Liga wären Zuschauer und Spieler garantiert in Jubelstürme ausgebrochen. Die Freude hätte keine Grenzen gekannt. Denn wer den vor der Saison als »Überflieger« des Kreisoberhauses auserkorenen TuS Erkeln schlägt, der würde den Fußball-Feiertag ausrufen. Die Kicker des SV Höxter II hätten allen Grund dazu gehabt, ihnen gelang der Erfolg gegen die Grün-Weißen. Und wie der gelang! Anrufer, die sich gestern Abend in unserer Redaktion nach den Ergebnissen des zehnten Spieltages erkundigten, wollten es nicht glauben: »Nein.« »Das kann doch wohl nicht wahr sein.« »Ihr wollt mich wohl vereimern.« So lauteten die Kommentare der verdutzten Experten. Aber immer wieder lautete die Antwort: »Der SV Höxter II hat mit 8:1 Toren gegen den TuS Erkeln gewonnen.« Das war kein Witz. Auch wenn es ein weiterer Anrufer für einen Witz hielt. »Die Höxteraner haben bestimmt ausgiebig gefeiert«, war sich der nächste Insider sicher. Vielleicht. Nach dem Kantersieg hielt sich der Jubel bei den Kreisstädtern aber auf einem sehr ruhigen Level. Fans und Akteure genossen den Erfolg ganz bescheiden. Trainer Dieter Hasenbein beschrieb die acht Traumtore sachlicher als jeder Profi. Hatte der starke Tabellenzweite tatsächlich soeben einen Kantersieg über den Spitzenreiter gefeiert? Er hatte! Aber der SVH gab sich danach meisterlich zurückhaltend.

Jürgen Drüke

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 18.08.2000

TuS reichen gegen Rumpfteam Bruchhausen zehn Minuten

A-Liga: TuS Erkeln - SSV Bruchhausen 4:1 (3:0)

von Jürgen Drüke (Text und Foto)

Erkeln(WB). Den Lila-Schwarzen aus Bruchhausen war ausgerechnet vor dem A-Liga-Derby das Personal ausgegangen: »Dass wir heute überhaupt antreten konnten, grenzt schon fast an ein Wunder«, betonte kurz vor Ende der Begegnung in Erkeln SSV-Teamchef Walter Leineweber. Der Trainer-Zampano war nicht einmal unzufrieden, denn sein Rumpfteam hatte sich gegen den TuS Erkeln letztlich gut aus der Affäre gezogen. Der SSV bot Paroli und unterlag »nur« mit 1:4 Toren.

Wären da bloß die grausamen Aussetzer zweischen der 35. und 45.Minute nicht gewesen. Dieser Zeitraum reichte dem Meisterschaftsfavoriten, um die Weiche endlich auf Sieg zu stellen. Es war die starke Phase von Wollitz & Co., welche dem Nachbarn zwar nicht die Motivation aber den Glauben an den Sieg nahm: Nach Sahnevorlage von Micky Wollitz traf Falk Schimmelfeder in der 35. Minute zum 1:0. Die Gäste beschwerten sich bei Schiedsrichter Krause vom SC Borchen, weil sie den Torschützen in einer Abseitsstellung gesehen haben wollten. Nach 40 Minuten zeichnete Erkelns Spielertainer Waldemar Pasternok für das 2:0 verantwortlich, und mit dem Halbzeitpfiff war Yakup Gülünay für das 3:0 zur Stelle.

Leineweber hatte bei allen drei Gegentreffern individuelle Fehler seiner Schützlinge ausgemacht und gab für den zweiten Durchgang einen wichtigen Ratschlag mit auf den Weg: »Wir dürfen hier auf keinen Fall mit einer Vierer-Abwehrkette spielen. Der Libero muss hinter der Verteidigung stehen.« Der Libero war auf Grund der personellen Misere eingesprungen und hieß Uwe Schmidt.
Beim ersten Gegentreffer hatte sich Schmidt in der Tat mit seinen Vordermännern auf einer Höhe bewegt und somit dem Ex-Bruchhausener Falk Schimmelfeder den Weg zum Tor eröffnet.

Was blieb den Bruchhausenern, denen sage und schreibe neun Stammspieler inklusive Neuzugang Markus Kabisch fehlten, nun noch? »Hier können wir lediglich noch die Niederlage in Grenzen halten«, war sich SSV-Schlussmann Thomas Held mit Beginn des zweiten Durchgangs sicher. In der 55.Minute setzte der Ball nach einem getretenen Freistoß von Wollitz auf, sprang dem guten Held ins Gesicht und prallte von dort aus zum 4:0 in die Netzmaschen. Zehn Minuten später musste Held das Spielfeld verlassen, weil er sich beim vierten Gegentreffer verletzt hatte. Axel Goldbeck schritt zwischen die Pfosten und beendete die Angelegenheit aus seiner Sicht ohne Gegentor. Erkeln beschränkte sich in Durchgang zwei nur noch auf das Nötigste, die Lila-Schwarzen bewiesen Moral und gaben keinen Ball verloren. Fünf Altherrenspieler waren für die verletzten und im Urlaub befindlichen Kicker dabei gewesen. Und die »Oldies« gaben alles für die lila-schwarze Ehre.


Diethelm Kappe, Uwe Schmidt, Matthias Braun sowie die weiteren Altherren-Mitstreiter profitierten in den letzten 20 Minuten sogar noch einmal von der sogenannten zweiten Luft und wurden prompt belohnt: Neuzugang Sebastian Holländer köpfte nach 72 Minuten zum 1:4-Ehrentreffer ein. Fünf Minuten vor dem Ende sah Erkelns Metin Cimen nach einer Notbremse gegen Frank Bendig noch die rote Karte. Ein zweites SSV-Tor wurde somit verhindert.
Bruchhausens letztes Aufgebot hatte sich aber bestens geschlagen.

Torschützen für Erkeln: Falk Schimmelfeder, Waldemar Pasternok, Yakup Gülünay, Micky Wollitz

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 21.11.1999

A-Liga: TuS Erkeln - TuS Lüchtringen 6:2 (3:0)

von Jürgen Drüke (Text und Foto)

Erkeln (WB). »Der Sieg geht in dieser Höhe schon in Ordnung, doch die Leistung des Schiedsrichters nicht.« Werner Grothe war erzürnt, erbost und erschrocken zugleich. Der Trainer des TuS Lüchtringen stand mit seiner Meinung über den jungen Unparteiischen nicht allein auf weiter Flur: Oguzahn Demirkaya hatte größte Defizite bei der. Auslegung der Abseitsregel offenbart und damit insbesondere die Gelb-Schwarzen aus dem Weserdorf schwer getroffen - nämlich mit drei Gegentreffern aus klar irregulären Positionen.

Dreimal abseits. Nur der Mann in schwarz hatte es nicht gesehen. Beim 2:0, 4:1 und 5:1 konnten sich die Torschützen somit beim Unparteiischen bedanken, daß sie nicht zurückgepfiffen wurden. Auch in weiteren Situationen, in denen er hätte pfeifen müssen, ließ der junge Mann die ganz auf Offensive ausgerichteten Erkelner munter laufen. Als dann auch noch Lüchtringens Kapitän Sebastian Schwedhelm nach einem vermeintlichen Foul im eigenen Strafraum die Rote Karte sah und der Referee auf Strafstoß entschied, den Falk Schimmelfeder beim Stand von 6:1 jedoch nicht verwandeln konnte, kochte die Lüchtringer Fußballseele.


Claus Sagel hier zum 5:1 aus Abseitsposition

Nach dem Schlußpfiff hagelte es für den Spielleiter geharnischte Kritik. Trötzdem, an der Überlegenheit des direkten Verfolgers von Spitzenreiter SV Brenkhausen gab es überhaupt nichts zu deuteln. Die Defensivabteilung der Lüchtringer wirkte von der ersten bis zur letzten Minute vollends überfordert, so daß die torhungrigen Angreifer des Tabellenzweiten nach Belieben schalteten und walteten. So reichte Erkeln eine mittelprächtige Leistung zum verdienten Sieg. 13. Minute: Falk Schimmelfeder servierte auf Metin Cimen, der nur noch zum 1:0 einschieben brauchte. 17. Minute: Slawomir Machnio stand im Abseits, bediente dann Waldemar Pasternok, der mühelos zum 2:0 vollendete. Spätestens nach dem Abstaubertor von Slawomir Machnio (36.) war der Käse gegessen. Hoffnung im Lager der Gelb-Schwarzen keimte noch einmal auf. Petrit Ahmeti mit einem Distanzschuß auf 1:3 verkürzte (48.).

Nach exakt einer Stunde erhöhte Falk Schimmelfeder in Abseitsposition lauernd auf 4:1. Auch das 5:1 (72.) hätte nicht gegeben werden dürfen, doch Torschütze Claus Sagel störte das wenig. Dafür war das 6:1 von Sven Minne (78.) regulär. Dem eingewechselten Johannes Wiegelmann gelang die Kosmetik zum 2:6.

TuS Erkeln: Rüther, Brandt, Cimen (56.Beyermann), Lerche, Gülünay, Keles, Rampe (56.Minne), Machnio, Sagel (79.Pahn), Pasternok, Schimmelfeder

TuS Lüchtringen: Reede, Remmert, Schwedhelm, Lange, Schrader, Hassenewerd (46.Wiegelmann), Waldeyer, Piepkorn, Kepczyinski, Ahmeti, Weber

Torschützen für Erkeln: Metin Cimen, Waldemar Pasternok, Slawomir Machnio, Falk Schimmelfeder, Claus Sagel, Sven Minne

Fußball 1.Mannschaft

Artikel v. 05.03.1999

Fußballmannschaften in der Winterpause: Beim Aufsteiger Erkeln wird gemeinsam malocht und gespielt

Im TuS-»Werk« stimmt die Chemie

von Jürgen Drüke

Erkeln (WB). Respektierlich wurden sie die Werksmannschaften genannt - Bayer 04 Leverkusen und Bayer 05 Uerdingen trugen ihren Hauptsponsor im Vereinsnamen. Die Leverkusener halten auch heute noch an diesem chemischen Markenzeichen fest. Wenn die Verantwortlichen beim rührigen TuS Erkeln konsequent sind, dann werden sie sich demnächst eine Anleihe bei Bayer nehmen und sich umtaufen lassen: 1. FC Vauth Sagel Erkeln macht Sinn. Schließlich arbeiten inzwischen sieben Akteure aus dem Personal des starken A-Liga-Aufsteigers in dem Brakeler Unternehmen. Welcher Klub im Kreis Höxter kann Fußball und Arbeit schon so gut miteinander verbinden?

Beim TuS zählt die ehrliche und gemeinsame Maloche. Claus Sagel ist nicht nur ein bekannter und gefürchteter Torjäger, sondern wohl auch ein beliebter Chef. Innovation in seiner Firma und in seinem Heimatverein gehen Hand in Hand. Mit Sagel hielt bei dem zielstrebigen Verein aus dem kleinen Nethedorf der Erfolg Einzug, der im Mai des vergangenen Jahres seinen vorläufigen Höhepunkt mit dem Aufstieg ins Kreisoberhaus fand. Nach 21 Jahren kehrte der Klub am 28. Mai 1998 in die A-Liga zurück - mit 4:0 Toren hatten die Erkelner den VfL Eversen/Entrup im Relegationsspiel besiegt. Zu den beiden Torschützen zählten damals Chef Claus Sagel und Spielertrainer Uwe Bakies, der natürlich bei Vauth & Sagel beschäftigt ist. So gibt es zwischen dem Arbeitgeber und dem inzwischen 43jährigen Spielertrainer zwangsläufig keine Kommunikationsprobleme.

»Aus einer Bierlaune heraus habe ich vor zwei Jahren beim TuS zugesagt«, blickt Ex-Profi Bakies, der ganz nebenbei immer noch Leistungsträger in der Traditionsmannschaft des MSV Duisburg ist, zurück. Inzwischen hat der Mann aus dem Ruhrpott bereits für die kommende Saison verlängert, »weil es mir in Erkeln Spaß macht und die sportlichen Perspektiven stimmen.« In dieser guten TuS-Zeit hat Bakies aber auch erkannt: »Hier sind einige zu schnell zufrieden, so schnell geht das bei mir natürlich nicht«, sagt der immer braungebrannte Mann mit der blonden Mähne. Das Image eines Paradiesvogels in der heimischen Fußballszene wird er nicht abstreifen können und wohl auch nicht wollen. Um seine Lockerheit beneiden den ehrgeizigen und sympathischen Kicker, den es an den Wochenenden vom Freitag bis zum Sonntag morgen immer wieder in seine eigentliche Heimat nach Dortmund zieht, viele seiner Kollegen.

Auch aufgrund der bisher meistens guten Leistungen genießen Bakies & Co. in der Klasse einen hohen Stellenwert. In der A-Liga haben die Erkelner Platz fünf inne. Bakies aber wäre nicht Bakies, wenn er sich nun auf 19 Zähler aus 12 Spielen ausruhen würde: »Wir hätten sechs Punkte mehr auf unserem Konto haben müssen«, weiß er um gutes Personal, das halt nicht immer Glück hatte und hin und wieder auch nicht hundertprozentig konsequent agierte. Zudem konnte der Trainer nie seine Wunschformation aufbieten: Ausgerechnet Chef Claus Sagel weilte aus beruflichen Gründen zu oft im Ausland, zahlreiche Leistungsträger - Beispiel ist der polnische Spielmacher Slawomir Machnio - fielen mit langwierigen Verletzungen aus. Mit den Unbilden des Wetters in der Vorbereitungszeit während der Winterpause mußten der sportliche Leiter und seine Schützlinge zwangsläufig leben: »Wir konnten nicht einmal auf unserem Platz trainieren und alle vereinbarten Vorbereitungsspiele fielen aufgrund der unbespielbaren Rasenflächen aus.« So schwant ihm vor dem ersten Auftritt nach der über dreimonatigen Punktspielabstinenz nichts Gutes: »Beim TuS Ovenhausen haben wir Sonntag nur eine Außenseiterchance, schließlich besitzt der Spitzenreiter Spielpraxis und einen Super-Lauf.«

Unser Einlauftip: Beim TuS Erkeln stimmt wie bei Bayer die Chemie und die Offensivstärke. Das reicht für Platz drei bis sieben.

 



Stichworte für den Trainer

A-Liga-Mannschaft der Saison:
»Das ist natürlich der TuS Ovenhausen. Dieses Team war am vergangenen Spieltag nach dem 3:0-Erfolg über den unmittelbaren Meisterschaftskonkurrenten SV Dalhausen und der gleichzeitigen Schlappe des Widersachers TuS Lüchtringen der große Gewinner. Vor der Winterpause hätte ich unsere Chancen gegen die Ovenhausener noch auf 50:50 beziffert. Doch für unser Aufeinandertreffen am kommenden Sonntag sieht das ganz anders aus, da uns nach der langen Winterpause im Gegensatz zum Tabellenführer jegliche Spielpraxis fehlt. Auf unserem Platz konnten wir zudem nicht trainieren.«

Trainer der Saison:
»Der Norbert Dölitzsch‚ den ich persönlich kenne und schätze, leistet beim TuS Ovenhausen ausgezeichnete Arbeit. Deshalb hat er sich diesen Titel verdient. Allerdings muß bei jedem Trainer auch das Spielerpersonal berücksichtigt werden, welches ihm zur Verfügung steht. Das will heißen, die Voraussetzungen sind nicht überall die besten. Der TuS Ovenhausen verfügt ganz nebenbei über ausgezeichnete Kicker.«

Überraschung der Saison:
»Ich bewerte es als positiv, daß sich der SSV Würgassen nach dem schlechten Saisonstart wieder berappelt hat und kurz vor Beendigung des Jahres 1998 noch einmal wichtige Punkte ergattern konnte. Spielertrainer Matthias Sonntag hat gute Arbeit verrichtet.«

Enttäuschung der Saison:
»Das war für mich unsere 2:4-Niederlage beim SV Bredenborn. Da waren wir vollends von der Rolle.«

Geld- und A-Ligafußball:
»Beim TuS Erkeln besitzen wir kein Geld. Dafür können wir vielen Spielern einen Arbeitsplatz bieten. Das ist doch auch etwas.«

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